Hassberge Sozialamt

Sozialamt Hassberge
Postfach 14 01
97431 Haßfurt
Tel.: 09521 27-0
Fax: 09521 27-360
E-Mail: poststelle@landratsamt-hassberge.de

Werner Mahr
Tel.: 09521 27-168
E-Mail: werner.mahr@landratsamt-hassberge.de
Monika Ortner
Tel.: 09251 27-153
E-Mail: monika.ortner@landratsamt-hassberge.de

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Ein Kommentar

  • admin sagt:

    NEWSFLASH ZUM SOZIALAMT HASSBERGE – Bibbern vor Kälte, Zittern vor Wut –
    Fehlende Obdachlosen-Herberge: Landkreis kommt seinen Pflichten nicht nach
    Als ob sie es nicht schon schwer genug hätten: Viele Obdachlose haben dieser Tage doppelt hart ums Überleben zu kämpfen – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Die klirrende Frostperiode hat schon mehrere Kälteopfer in Deutschland gefordert. Wohl dem, der ein Dach über dem Kopf hat und sich an einem Ofen wärmen kann. Wohl deshalb machen viele Obdachlosen einen großen Bogen um den Landkreis.

    Eine Unterkunft für Nichtsesshafte existiert nämlich nicht – und das schon seit knapp einem Jahr. Im Februar 2008 musste die Obdachlosen-Herberge am Fröschgraben in Haßfurt ihre Pforten schließen (wir berichteten). Das Haus wurde nach knapp zehn Jahren Nutzung als Zufluchtsort abgerissen, um Platz zu machen – für den Neubau von Garagen.

    Haßfurt wird gemieden
    Gemeinsam mit den für Obdachlosen zuständigen Trägern, der Caritas und dem Diakonischen Werk, suchte das Sozialamt des Landratsamtes in Kooperation mit der Stadt nach einer neuen Bleibe für die Herberge und ihre Besucher. Fündig wurden die Verantwortlichen in der Centstraße, doch stieß man bei den Verhandlungen auf den Widerstand einiger Wohnungseigentümer, die eine Verschlechterung ihrer Wohnqualität befürchten, und eines aus Erlangen stammenden Vermieters anliegender Gebäude, der sinkende Mietpreise als Argument gegen das Projekt ins Feld führt.

    Schlechte Zeiten im Landkreis für Obdachlose – das weiß auch Werner Mahr vom Sozialamt des Landratsamtes: „Wir können momentan keine Übernachtungsmöglichkeiten anbieten“, bedauert er die Situation. Den Vagabunden bliebe zur Zeit nichts anderes übrig, als auf die Obdachlosenunterkünfte in Bamberg und Schweinfurt auszuweichen. Viele hätten sich mittlerweile auf die verfahrene Situation in der Stadt eingestellt: „Die Obdachlosen wissen ganz genau, was sie sich bei den momentanen Witterungsverhältnissen zutrauen können und was nicht“, erklärt Mahr. Und das heißt konkret: Haßfurt und den Landkreis meiden.

    Wut über Politik steigt
    Für Gerhard Barfuß, den stellvertretenden Vorsitzenden der Diakonie, ist es vor allem die Vorgehensweise des Landratsamtes, die dazu geführt hat. Er zeigt sich enttäuscht darüber, dass das Thema Obdachlosen-Herberge von der Tagesordnung des Kreisausschusses gestrichen wurde. Auch die Proteste der Anwohner kann er nicht nachvollziehen. Barfuß muss es wissen – zwölf Jahre lang haben sich die Mitarbeiter der Diakonie als Verwalter der ehemaligen Herbergen im Alten Zollhaus und am Fröschgraben um Wohnungslose und Notleidende gekümmert: „Die Obdachlosen haben doch nur ein Ziel – sie wollen in die warme Stube und ihre Ruhe“, sagt Barfuß, „von Belästigung kann keine Rede sein und bisher ist alles immer friedlich verlaufen“.

    Diese Sichtweise wird im übrigen von der Polizei, die für die Überprüfung der Nichtsesshaften zuständig ist, bestätigt. Barfuß äußerte im Gespräch zudem sein Bedauern über die fehlende Verantwortung der Menschen. „Es funktioniert doch so: Im Prinzip hat keiner was dagegen, solange es nicht in seiner Nähe passiert“, meint der Seelsorger, „das Allgemeinwohl bleibt dabei auf der Strecke.“ Und die Wut über die Politik des Landkreises steigt.

    Generell gilt: Für sesshafte Obdachlose sind die Kommunen selbst zuständig. Für die durchreisenden „Wandergesellen“ jedoch hat der Landkreis oder die kreisfreie Stadt Sorge zu tragen – falls man sich sorgt. In der Tat: Viel getan hat sich im letzten Jahr wirklich nicht. Werner Mahr weiß das. Aber ihm sind die Hände gebunden. Er ist unentwegt in Verhandlungen, um des Problems Herr zu werden – bislang jedoch ohne Ergebnis: „Da hilft auch alles Arbeiten, Verhandeln und Würgen nichts“.

    Selbsthilfe als Antwort
    Die Folge: In der Not rückt man näher zusammen. Man muss sich nur zu helfen wissen – das dachte sich wohl auch ein ehemaliger Obdachloser aus Haßfurt, der mittlerweile in der Stadt sesshaft geworden ist. Er bietet Durchreisenden eine Bleibe an. Den Kontakt zur Öffentlichkeit meidet er jedoch, dementsprechend zurückgezogen lebt er auch – ein stiller Helfer für notleidende Menschen. Selbst die Polizei nimmt sich mittlerweile des Problems an. In echten Notfällen fänden Suchende Unterkunft in den Räumen der Inspektion, wie Dienstellenleiter Bernhard Walter erklärt: „Im Moment ist die Situation jedoch ruhig, bei der Kälte hält sich niemand draußen auf“. Auch er kritisiert wie seine Vorredner die momentane Situation im Landkreis: „Die gesetzlichen Auflagen des Landkreises müssen erfüllt werden, so kann es nicht weiter gehen.“

    Zumindest die Versorgung mit dem Nötigsten funktioniert. So vergibt der Caritas-Verband der Stadt Haßfurt Geld und Essensgutscheine. „Wir zahlen den von der Arbeitsgemeinschaft für Wohlfahrtspflege angegebenen Tagessatz“, erklärt Karin Weck, Mitarbeiterin in der allgemeinen Sozialberatung. Das sind 9,60 Euro am Tag, insgesamt dreimal pro Monat dürften Bedürftige das Angebot nutzen. Doch aufgrund der prekären Wohn-Situation hat die Nachfrage in den vergangenen Monaten stark nachgelassen: „Es kommen immer weniger vorbei“, sagt Weck, „vielleicht fünf bis zehn Leute nehmen das Angebot noch wahr.“ Die Leute haben sich eben darauf eingestellt, in Haßfurt keine Unterkunft zu finden. Die Ärmsten der Armen kehren dem Landkreis den Rücken – wenn das kein Armutszeugnis ist.

    Quelle: mainpost.de – 14.01.2009 – Von DOMINIK RÖDING
    Link zum Pressebericht: www .mainpost.de/lokales/hassberge/Fehlende-Obdachlosen-Herberge-Landkreis-kommt-seinen-Pflichten-nicht-nach;art1726,4921035

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