Wülfrath Sozialamt
Sozialamt Wülfrath
Goethestr. 41
42489 Wülfrath
Tel: 02058 70483
Fax: 02058 70497
E-Mail: s.seidel@stadt.wuelfrath.de
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Schlagwörter: ALG II, Arbeitslosengeld II, Soziahilfe, Sozialamt
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am Montag, Januar 19th, 2009 um 16:26 veröffentlicht und ist gespeichert in der Kategorie: Sozialämter Nordr.-Westfalen.
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NEWSFLASH ZUM SOZIALAMT WÜLFRATH – Hartz IV statt Vorruhestand – Tedrive hat für Altersteilzeitverträge nicht die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Insolvenzabsicherung vorgenommen. 15 Kollegen sind betroffen. Sie stehen vor dem finanziellen Fiasko.
Tedrive hat wie die Vorgängerfirma Visteon für Altersteilzeitverträge nicht die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Insolvenzabsicherung vorgenommen. Dies teilte die IG Metall gestern mit. Deshalb stehen die 15 Mitarbeiter, die früher in den Ruhestand gehen wollten, vor einem finanziellen Fiasko. Sie haben schon einige Zeit auf 18 Prozent ihres Einkommens verzichtet und freuten sich auf die Ruhephase ihrer Altersteilzeit, in der ihnen vertragsgemäß bis zum Eintritt in die Rente ebenfalls 82 Prozent zustehen. Daraus wird jetzt durch die Insolvenz nichts.
Arbeitslosengeld nicht sicher
Am 1. März wird bekannt, ob die alte Geschäftsführung das Wülfrather Werk fortführt, oder ob ein neues Unternehmen einsteigt. In beiden Fällen müssen die alten Altersteilzeitverträge nicht übernommen werden, stellten Michele Datarro, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Velbert, und Betriebsratsvorsitzender Ahmed Yildiz gestern fest. Ob die Betroffenen dann Arbeitslosengeld bekommen, ist noch nicht sicher. Gespräche mit der Agentur für Arbeit stehen noch aus.
Während ihre Kollegen noch in der Aktivphase der Altersteilzeit sind, hat für Gudrun Kriwet im Juni 2008 bereits die Freizeitphase begonnen. Ende Mai 2010 wollte sie mit dann 60 Jahren in den Ruhestand gehen. “Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen”, sagte sie zu dem Augenblick, als sie in einem Informationsgespräch mit dem Insolvenzverwalter und dem Betriebsrat erfuhr, dass sie ihren Arbeitslohn ab 1. März nicht mehr erhält. Bekommt sie Arbeitslosengeld, kann sie aber die Zeit bis zum Renteneintritt überbrücken, wenn auch mit Einbußen. Aber andere Kollegen haben das Rentenalter noch nicht erreicht, wenn ihr Arbeitslosengeld ausläuft. “Denen droht Hartz IV oder sie müssen privat über die Runden kommen”, sagte Datarro.
Am 6. Februar treffen sich alle 15 betroffenen Arbeitnehmer erneut mit dem Betriebsrat und IG-Metall-Vertretern, um über den aktuellen Stand zu beraten.
Bereits am 28. Januar kommen im Rathaus Vertreter von Rat und Verwaltung mit dem Insolvenzverwalter, der Geschäftsführung und dem Betriebsrat von Tedrive zu Information über die Lage des Werks zusammen.
Was bei Tedrive passiere, sei kein Einzelfall, sagte der IG-Metall-Bevollmächtigte. Es sei ein Skandal, wenn ein Betrieb der gesetzlich vorgeschriebenen Insolvenzabsicherung nicht nachkomme. Er forderte die Betriebsräte aller Firmen und betroffene Mitarbeiter auf, sich von ihrem Unternehmen die Absicherung schriftlich nachweisen zu lassen. Denn gegen eine GmbH sei im Insolvenzfall eine Klage aussichtslos. Dies gelte auch für Tedrive. Die IG-Metall werde die Kollegen bei den Verhandlungen mit dem Arbeitsamt vertreten. Ziel sei, dass alle Arbeitslosengeld erhalten. Am Besten ohne den Altersteilzeitvertrag kündigen zu müssen, damit Ansprüche eventuell noch geltend gemacht werden können.
“Die Leute haben mehr als 30 Jahre im Werk gearbeitet. Es ist eine Schande, wie mit ihnen umgegangen wird”, sagte Ahmed Yildiz. Gudrun Kriwet hatte 1969 zu Ford-Zeiten begonnen, in diesem Jahr wollte sie ihre 40-jährige Betriebszugehörigkeit feiern. Aus dem Fest wird nichts.
Quelle: rp-online.de – 17.01.2009 – Von JOCHEN DELPHENDAHL
Link zum Pressebericht: www .rp-online.de/public/article/mettmann/661897/Hartz-IV-statt-Vorruhestand.html